Paracelsus-Studie– Studie zur Beurteilung und Förderung des Gesundheitszustandes der Salzburger Bevölkerung


 Einladungsbrief Studienteilnahme

Kardio- und zerebrovaskuläre Erkrankungen (das Herz- und Gefäßsystem bzw. die Blutgefäße im Gehirn betreffende Erkrankungen) stehen an der Spitze der Todesursachen-Statistik in Österreich. Daneben sind Diabetes und verschiedene degenerative Erkrankungen sehr verbreitet und stellen eine große finanzielle Belastung für das Gesundheitssystem dar. Allein Typ 2-Diabetes macht schon über 10 Prozent der Gesamtgesundheitskosten aus.

Um die Gesundheitsvorsorge in Salzburg durch eine gesicherte Datenlage zu verbessern und den Krankheitsrisiken der Bevölkerung besser entgegenwirken zu können, wurde die populationsbasierte Paracelsus Studie ins Leben gerufen.
Das Universitätsklinikum Salzburg, die Paracelsus Medizinische Privatuniversität und das Land Salzburg sind die Kooperationspartner der auf drei Jahre angelegten Basisuntersuchung, der ein Follow-Up in fünfjährigen Intervallen anschließen soll. Letzteres garantiert, dass negativen Gesundheitstrends zügiger entgegen gewirkt werden kann.

Nutzen für die Studienteilnehmer

Sie erhalten einen eingehenden Gesundheitscheck sowie Informationen zu wichtigen Risikofaktoren (Blutdruck, Cholesterin, Blutzucker, Bauchumfang, Rauchen), zu ihren Zielwerten und zur Beeinflussbarkeit durch einen gesunden Lebensstil.

Geplant sind auch Veranstaltungen und Workshops mit Informationen und Anleitungen zur günstigen Beeinflussung der Risikofaktoren für Typ 2-Diabetes und atherosklerotischen Gefäßerkrankungen. Darüber hinaus werden Broschüren zu den Themen „Gesunde Ernährung“ und „Richtiges Bewegungsverhalten“ erstellt und an alle Teilnehmer/innen der Studie verteilt. Ausgestattet mit diesen wichtigen Infos können die Probanden in ihrer Umgebung als Multiplikatoren für einen gesunden Lebensstil dienen.
Auf Wunsch kann jede/r Einzelne eine Gesundheitsberatung im Rahmen einer Befundbesprechung in Anspruch nehmen. Hier wird im persönlichen Gespräch mit einem Arzt auf die persönlichen Bedürfnisse des einzelnen Probanden eingegangen, indem er über seinen Gesundheitszustand und das bestehende Risikoprofil aufgeklärt wird sowie Anregungen zur Verbesserung des Risikoprofils mit auf den Weg bekommt.
Die klinisch relevanten Ergebnisse der Basisuntersuchung sollen dem Hausarzt schriftlich übermittelt werden, welcher grundsätzlich die weitere medizinische Obsorge für den/die Patienten/in über-nimmt. Der Hausarzt entscheidet auch über die Notwendigkeit der Komplementierung einer Vorsorgeuntersuchung oder der Einleitung bzw. Modifikation medikamentöser Therapien.

Salzburg als Vorreiter

Die Paracelsus Studie ist das erste Projekt dieser Art in Österreich. In anderen Ländern – etwa in Finnland, Deutschland oder in den USA – sind epidemiologische Studien längst etabliert. Leider lassen sich die Ergebnisse dieser Studien nicht direkt auf Österreich übertragen.
Da nicht nur der Lebensstil das Risikoprofil bestimmt, sondern auch erbliche Faktoren einen großen Einfluss darauf haben, ist es wichtig, all diese Größen auch in der Salzburger Bevölkerung zu kennen, um gezielte Maßnahmen setzen zu können.

Untersuchung von 6.000 Probanden

Unter der Leitung von Univ.-Doz. Dr. Bernhard Paulweber von der Universitätsklinik für Innere Medizin I. in Salzburg werden drei Jahre lang epidemiologische Daten über den Gesundheits zustand von 6.000 Salzburgern/innen eruiert. In einer Basisuntersuchung erheben die Ärzte die kardiovaskulären Risikofaktoren und jene für die Entwicklung von Diabetes sowie die Lebensstilfaktoren von Personen im Alter von 40 bis 69 Jahren. Die Untersuchungsteilnehmer – 3.000 Frauen und 3.000 Männer aus der Stadt Salzburg, dem Flachgau und dem Tennengau – werden nach dem Zufallsprinzip gezogen und kontaktiert.
Die Stichprobengröße ist je nach zu untersuchender Altersgruppe genau definiert: Die Probanden im Alter von 50 bis 59 Jahren, die 40 % der Teilnehmer ausmachen, werden über die Basisuntersuchung hinaus intensiver durchgecheckt. Täglich sollen bis zu 10 Teilnehmer/innen die medizinischen Untersuchungen an den jeweiligen Kliniken und Instituten des Landeskrankenhauses Salzburg und der Christian-Doppler-Klinik durchlaufen – vier der 50- bis 59-Jährigen intensiviert und zwei davon noch eingehender. Im Fokus der Forschung stehen Atherosklerose und Stoffwechsel, kardiovaskuläre Erkrankungen, zerebrovaskuläre Erkrankungen, neurodegenerative Erkrankungen und chronische Lungenerkrankungen.

Evidenzbasis und Forschungsgrundlage

Die erhobenen Untersuchungsdaten und die gewonnenen Proben wie Serum, Plasma, Harn und DNA aus der Studie werden archiviert: Datensammlung und Biobank schaffen somit eine Evidenzbasis für die Entwicklung effizienter und zielgerichteter Präventionsstrategien und eine interdisziplinär vernetzte Forschungsbasis für Universitätsklinikum, Paracelsus Universität und kooperierende Institutionen.

So können Stoffwechsel-, Herz-, Gefäß- und Lungenerkrankungen sowie degenerative Erkrankungen des Nervensystems in der Salzburger Bevölkerung erforscht werden, um deren Ursachen zu klären und die Früherkennung bei Risikopatienten voranzutreiben. Damit einhergehend sollen die Gesundheits- und Pflegekosten gesenkt, die Lebensqualität des Einzelnen verbessert und der Forschungsstandort Salzburg und Österreich gestärkt werden.

Daten und Fakten zur Studie (pdf)

 

Gemeinnützige Salzburger Landeskliniken Betriebsgesellschaft mbH | Müllner Hauptstraße 48 | A-5020 Salzburg
Telefon: +43 (0)5 7255-0 | Fax: +43 (0)5 7255-20199 | © 2013-2024
Letzte Änderung: 06.06.2019 Impressum Datenschutz AGB
x schließen