Universitätsklinik für Chirurgie
Landeskrankenhaus
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Prim. Univ.-Prof. Dr. Klaus Emmanuel FACS
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Die Achalasie ist eine seltene neurodegenerative Erkrankung der Speiseröhre und des unteren Schließmuskels der Speiseröhre. Sie ist charakterisiert durch die Unfähigkeit des unteren Speiseröhrenschließmuskels, sich nach einem Schluckakt zu öffnen und durch eine gestörte/fehlende Speiseröhrenbeweglichkeit. Das häufigste Krankheitssymptom ist die Dysphagie (Schluckbeschwerden).
Die jährliche Inzidenz der Achalasie beträgt 1-3 pro 100.00 Personen in der westlichen Welt. Sie tritt meistens zwischen dem 20. – 40. Lebensalter auf, obwohl das Auftreten diese Erkrankung bereits im Kindesalter und auch im hohen Lebensalter beschrieben wurde. Beide Geschlechter sind gleichermaßen betroffen.
Die genaue Ursache der Achalasie ist unbekannt.
Symptome der Achalasie
Das häufigste Symptom der Achalasie sind Schluckbeschwerden (Dysphagie), welche so ausgeprägt sein können, dass ein Gewichtsverlust auftreten kann. Geschluckte Nahrung bleibt am Speiseröhren-Ausgang stecken. Anfänglich ist meist feste Nahrung betroffen, gefolgt von breiiger Nahrung und zuletzt können selbst Flüssigkeiten nicht mehr geschluckt werden.
In ca. 40% der Fälle sind die ersten Symptome jedoch Zurückfließen (Regurgitation) von unverdauter Nahrung, Schmerzen im Brustkorb, Husten, rezidivierende Lungenentzündungen oder Sodbrennen.
Abklärung und Diagnose der Achalasie
Die Abklärung beginnt mit einem ausführlichen Gespräch mit dem Patienten (Anamnese-Erhebung) in unserer Spezialambulanz für Refluxchirurgie.
Bei Patienten mit Verdacht auf Achalasie führen wir folgende Untersuchungen routinemäßig durch:
- Magenspiegelung (Gastroskopie): Ausschluss anderer Erkrankungen der Speiseröhre, vor allem einer bösartigen Erkrankung (Krebs) zwischen Speiseröhre und Magen
- High-Resolution-Manometrie: Messung der Funktionalität des unteren Schließmuskels der Speiseröhre sowie der Motorik der Speiseröhre
- Breischluckuntersuchung (Durchleuchtung)/Videokinematographie
Therapie der Achalasie
Die Achalasie lässt sich sehr gut behandeln. Das Ziel der Therapie ist die Schluckbeschwerden zu beheben, mit möglichst wenig Reflux (Sodbrennen) als Nebenwirkung. Eine Therapie, um die zugrundeliegende Erkrankung zu heilen, gibt es jedoch nicht.
Es gibt verschiedene Behandlungs-Möglichkeiten mit jedoch unterschiedlicher Effektivität. Bei der Wahl des geeigneten Verfahrens müssen mehrere Faktoren in Betracht bezogen werden. Diese sind vor allem das Alter sowie der Allgemeinzustand des Patienten.
Chirurgische Therapie (laparoskopische Heller Myotomie)
Behandlung fortgeschrittener Stadien der Achalasie
Heutzutage ist eine Entfernung der Speiseröhre bei fortgeschrittener Achalasie nur mehr selten notwendig, da auch Patienten mit einem späten Krankheitsstadium mittels laparoskopischer Heller Myotomie gut behandelbar sind.
Postoperative Nachsorge
Postoperativ wird ein schrittweiser Nahrungsaufbau durchgeführt. Letztendlich ist wieder eine normale Kost möglich, wodurch sich die Lebensqualität deutlich verbessert. Aufgrund des erhöhten Karzinomrisikos bei Patienten mit Achalasie empfehlen wir eine regelmäßige endoskopische Kontrolle der Speiseröhre und des Magens (Magenspiegelung).