Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Christian-Doppler-Klinik
Ignaz-Harrer-Straße 79
A-5020 Salzburg
Tel.: +43 (0) 5 7255 – 3
Email: psychiatrie@salk.at
Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Josef Aichhorn, MBA
DI (FH) Michael Seyss-Inquart, BSc
Tel: +43 (0)5 7255-34958
email: m.seyss-inquart@salk.at
Physiotherapie ist das gemeinsame Arbeiten an und mit dem Körper.
Sie umfasst unter Anderem Verfahren der Bewegungstherapie, Gruppen- und Einzeltherapien, sowie begleitende physikalische und manuelle Maßnahmen.
Diese Form der körperbezogenen Therapie gewinnt im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen zunehmend an Bedeutung, da Körper und Psyche in enger wechselseitiger Beziehung stehen. Aus diesem Grund wird das Hauptaugenmerk auf eine multidisziplinäre und individuelle Behandlung für jeden einzelnen Patienten/jede einzelne Patientin gelegt.
So versuchen wir in der Physiotherapie, mittels individueller Betreuung und Unterstützung, die positive Körperwahrnehmung unserer PatientInnen wiederherzustellen, und im Zuge dessen Einfluss auf die emotionale Situation zu nehmen.
In gemeinsamer Absprache mit uns TherapeutInnen haben PatientInnen die Möglichkeit aus unserem vielfältigen Bewegungsangebot, unter Berücksichtigung ihrer körperlichen und emotionalen Verfassung, aktivierende oder entspannende Gruppenangebote auszuwählen.
Da die körperliche und emotionale Verfassung unserer PatientInnen stark variiert, versuchen wir mit dem folgendem Angebot sowohl dem Bedürfnis nach Aktivierung und Kräftigung, als auch jenem nach Entspannung und Ruhe, nachzukommen.
Die physiotherapeutische Behandlung beginnt mit der Befunderhebung. Auf dieser Basis wird gemeinsam mit der Patientin/dem Patienten das individuelle Therapieziel vereinbart und ein Behandlungsplan erstellt, der die entsprechenden Maßnahmen enthält. Die Behandlung beinhaltet neben passiven Maßnahmen wie Ultraschall, Elektrotherapie oder Wärmeanwendungen vor allem aktive Therapien. Bei der aktiven Therapie wird die Patientin/der Patient zum eigenständigen Durchführen von Übungen angeleitet mit dem Ziel die physiologische Funktion der betroffenen Körperregion wieder herzustellen.
Mit verschiedenen Grifftechniken der klassichen Massage (z.B.: Knetungen, Streichungen, Friktionen) wird eine Entspannung der Muskulatur und eine Schmerzlinderung erzielt. Die Durchblutung wird angeregt, Bindegewebsverklebungen werden gelöst und Stress kann reduziert werden. Die Behandlungsintensität wird individuell auf die Patientin/den Patienten abgestimmt. Eine Spezialmassage, wie die manuelle Lymphdrainage, wird bei Schwellungen eingesetzt um die betreffende Körperregion zu entstauen.
Shiatsu ist eine ganzheitliche Behandlungsmethode, bei der man bekleidet behandelt wird. Es wird auf Basis der Meridianlehre der traditionellen chinesischen Medizin versucht, den Fluss der Energie (Qi) zu harmonisieren. Dies wird mittels Druck auf Akupunkturpunkte, Dehnungen und verschiedenen Grifffolgen der Massage erwirkt. Die Behandlung wird sehr achtsam und behutsam durchgeführt. Es wird meist der ganze Körper behandelt. Entstanden ist diese Behandlungsform in Japan. Das größte Potenzial von Shiatsu liegt in der Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Organismus und einer Steigerung des körperlichen Wohlbefindens.
Ziel der Ballsportgruppe (Ausübung diverser Ballsportarten wie z. B. Basketball, Fußball, Volleyball, Landhockey, Tischtennis,…) ist der Aufbau und die Verbesserung der motorischen Fertigkeiten und konditionellen Fähigkeiten sowie eine Stärkung der sozialen Kompetenzen. Es werden die Grundelemente der jeweiligen Sportart gezeigt, deren Techniken erlernt und die Regeln erklärt. Mittels Techniktraining und Spiel wird an den Zielen der Therapie gearbeitet.
Nordic Walking ist eine Ausdauersportart, bei der das Gehen durch den Einsatz von zwei Stöcken im Rhythmus der Schritte unterstützt wird. Der Einsatz von Stöcken macht aus Walking ein Training, bei dem zusätzlich die Muskulatur des Oberkörpers beansprucht wird. Nordic Walking ist für ambitionierte Sportler ebenso geeignet wie für wenig trainierte Menschen. Ziel ist die Verbesserung der körperlichen Ausdauer und die Bewegung im Freien.
Yoga ist ein ganzheitlicher Übungsweg, der uns hilft mehr Energie im Alltag zu haben, gesünder zu sein und uns bei der Stressverarbeitung unterstützt, was zu mehr innerer Ruhe und Ausgeglichenheit führt. Gezeigt werden achtsame Körperübungen, einfache Atemübungen und Entspannungstechniken.
Slackline ist eine moderne Bewegungsform, die uns mit viel Spaß wieder ins Gleichgewicht bringt, dabei unsere Koordination und unsere Tiefensensibilität trainiert, wodurch sich unsere Haltung und die Stabilität der Gelenke verbessert. Dadurch ergibt sich eine wertvolle Sturz- und Verletzungsprophylaxe und nebenbei werden auch Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit geschult. Inhalte einer Einheit sind Aufwärmübungen und Übungen zur Verbesserung des Gleichgewichts.
Bouldern, das Klettern in Absprunghöhe, wird immer beliebter als Bewegungsangebot für PatientInnen, die sich gerne bewegen und dabei Kräftigung, Kraftausdauer und Koordination trainieren wollen. Gleichzeitig werden durch das Klettertraining, wie dem Erreichen selbst gesteckter Ziele, das Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl gestärkt.
Top Rope, das gesicherte Klettern am Seil, ist eine hervorragende Schulung der Teamfähigkeit. Durch das gegenseitige Sichern können PatientInnen wieder Vertrauen aufbauen und auch lernen Verantwortung für andere zu tragen.
Qi Gong ist eine Jahrhundert alte Übungsmethode aus China, bei der es um das harmonische Zusammenspiel von Körper und Geist geht. Die Übungen werden Schritt für Schritt erlernt und sind für PatientInnen aller Altersstufen, auch ohne Vorkenntnisse, zu erlernen. Qi Gong kann helfen die Lebensqualität zu steigern und durch das regelmäßige Üben werden die Willenskraft und das Selbstmanagement verbessert, wodurch man im Alltag wieder leistungsfähiger und belastbarer ist.
Inhalte sind das Erlernen verschiedener Übungen aus dem medizinischen Qi Gong zur Verbesserung der:
• Körperhaltung (Bewegung und Koordination)
• Atemsteuerung (meditative Ruhe- und Wahrnehmungsübungen für ein gesundes Körperbewusstsein)
• Vorstellungskraft (Visualisierungen für einen klaren Geist)
• Regenerationskraft (Lebenspflege und Krankheitsvorsorge)
In der Wirbelsäulengymnastik werden Übungen zur Mobilisierung, Stabilisierung, Kräftigung und zum Dehnen des Rumpfes durchgeführt. Die Übungen fördern zusätzlich das Bewegungs-Bewusstsein und die Körperwahrnehmung. Dadurch verbessern sich auch die Bewegungsabläufe im Alltag.
Die Muskeln rund um die Wirbelsäule werden gekräftigt, damit sie ihre Halte- und Bewegungsfunktion besser erfüllen können. Kräftige Muskeln schützen und entlasten die
oft überstrapazierten Bandscheiben. Das Training betrifft neben der Rücken-, auch die Nacken-, Bauch- und Gesäßmuskulatur. Durch die Kräftigung wird die Muskulatur stärker und das Zusammenspiel der Muskulatur verbessert sich.
Wie der Name schon verrät, wird in dieser Gruppe besonders auf die Kräftigung der großen Muskelgruppen eingegangen. Zusätzlich werden auch die propriozeptiven Fähigkeiten trainiert.
Zumeist findet die Ausführung in Form eines Circuit-Trainings statt wobei besonders auf die Schulung der Kondition (Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und/oder Schnelligkeit) sowie der Koordination und des Gleichgewichts eingegangen wird. Zu Beginn der Gruppe starten wir oft mit einem Aufwärmspiel.
Zusätzlich zu den Themengruppen finden Bewegungsgruppen im Freien und auf einzelnen Stationen statt. Im Freien wird eine Gehstrecke von ca. 25 Minuten absolviert mit dem Ziel einer positiven Bewegungserfahrung im Freien.
Auf den entsprechenden Stationen, wo eine Bewegungsgruppe vor Ort stattfindet, liegt der Schwerpunkt vor allem auf der körperlichen Aktivierung.