Behandlung in Team I

Bei Patienten/ -innen mit Depressionen und Ängsten, schwerer Selbstwert- und Schamproblematik ist es bedeutsam, eine Atmosphäre des Angenommenseins in der Gemeinschaft zu erleben – sowohl im Zusammenleben der PatientInnen als auch im Kontakt mit dem therapeutischen Team. Dieses Erleben bildet die Basis, sich mit sich selber auseinander zu setzen, sich den eigenen Ängsten zu stellen, trotz depressiver Gefühle sich wieder etwas zuzumuten und sich wieder zu zeigen. Das darauf abgestimmte therapeutische Programm in Einzel- und Gruppensettings soll Patienten/ -innen dazu befähigen, innere Kraft und Stärke zu gewinnen, um in Eigenverantwortung wieder Herausforderungen anzunehmen und Konflikten konstruktiv zu begegnen.


Unser vielfältiges therapeutisches Angebot lässt sich in drei Dimensionen veranschaulichen:



1. Therapeutische Gemeinschaft

Ein wesentliches Merkmal Stationärer Psychotherapie ist es, dass das gesamte Team der Behandler /-innen gemeinsam mit der Gruppe der Patienten/ -innen im Rahmen der Gesamtorganisation der Station als ein gemeinsames Therapeutikum wirksam wird.
Das Eingebundensein in eine stationäre Gemeinschaft bietet Geborgenheit, Schutz und Halt. Dieses Gefühl der Sicherheit, welches aus der Zugehörigkeit erwächst, ermöglicht es, sich auf neue Erfahrungen und Begegnungen einzulassen, Bedürfnisse und Emotionen zu erfahren und alte Muster in Erleben und Verhalten zu korrigieren. In diesem Wechselspiel von Sicherheit und Neugierde kommt der Heilungsprozess, den wir als Prozess der Selbstorganisation verstehen, in Gang.
Trennungen und Abschiede – letztlich auch die gelungene Ablösung aus der stationären Behandlung – sind nur dann in gesunder Weise möglich, wenn das Gefühl von Sicherheit und Stabilität in einer Beziehung/Bindung erfahren wird.

2. Aktivierung - Entspannung

Eine weitere wichtige Dimension stellt das Wechselspiel von Aktivierung und Entspannung dar. Sehr unterschiedliche Angebote wie Autogenes Training, Achtsamkeitsbasierte Meditation oder Qi Gong, aber auch die Ermunterung, gezielt Ruhephasen einzuplanen, ermöglichen eine Zentrierung. Die Regenerationsfähigkeit soll gestärkt, ein achtsamer Umgang mit sich selbst eingeübt werden.
Um einen gesundheitsfördernden Rhythmus zu finden, braucht es auch Aktivierung: Morgensport, körperliche Aktivität, Wirbelsäulengymnastik, Arbeitstraining und eine klare Tagesstruktur. In diesem gesunden Schwingen können krankhafte Muster des Sich-Überforderns erkannt und Selbstfürsorge eingeübt werden.

3. Neue Entscheidungen

Anstehende wichtige Entscheidungen können kognitiv über neues Wissen und bewusste Auseinandersetzung mit alternativen Handlungsmöglichkeiten erfolgen (Aufklärung, Psychoedukation, Skillstraining).
Ein weiterer Weg besteht darin, an ein bestehendes inneres Wissen anzuknüpfen und Selbstheilungskräfte zu mobilisieren. Dieser Weg führt über den kreativen Ausdruck und die Fähigkeit, innere Prozesse zu symbolisieren. Musiktherapie, kreative Gestaltung, Tanz und Bewegung lassen ein Potential entfalten und neue Spontaneität entstehen, wodurch neue Entscheidungen dann wie selbstverständlich auftauchen.

Leitung Team I

Dr.

Helmut Kronberger, MSc

Klinische- und Gesundheitspsychologe; Psychotherapeut

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