Gesundheits- und Spitalsreferent Landeshauptmann-Stv. Dr. Christian Stöckl betont: „Die Eingliederung des Krankenhauses Hallein unter das Dach des Uniklinikums Salzburg ist der nächste logische Schritt in der notwendigen Umstrukturierung der Spitalslandschaft. Durch die von der EU bzw. dem Bund vorgegebenen gesetzlichen Rahmenbedingungen wie etwa die neue Ärzteausbildungsordnung, die 48-Stunden-Woche, die Gesundheitsreform mit dem Kostendämpfungspfad, die ständig strengeren Vorgaben bei den Qualitätsanforderungen, die Mindestfallzahlen bei Operationen, der Ärztemangel oder der medizintechnische Fortschritt samt neuen Medikamenten machen die Aufrechterhaltung der kleineren Spitäler besonders schwierig bis unmöglich. Um unsere Spitäler und damit die Gesundheitsversorgung in den in den Regionen zu sichern, führt an Kooperationen, Zusammenlegungen und Leistungsabstimmungen kein Weg vorbei“.
„In Hallein können wir nun die individuellen Versorgungsmöglichkeiten mit der hochschulmedizinischen Maximalversorgung kombinieren. Die Patienten profitieren bei dieser engen Kooperation des Uniklinikums Salzburg mit dem Krankenhaus Hallein von einer wohnortnahen Behandlung in ihrer Region und der besonderen individuellen Hinwendung und Pflege im persönlichen Umfeld. Ich bedanke mich bei allen, die an der Eingliederung des Krankenhauses Hallein in das Uniklinikum beteiligt sind, für ihr Engagement und das aktive Mittragen der notwendigen Reformen", so Stöckl.
Auf Basis einer Vereinbarung mit dem derzeitigen Eigentümer des Hauses, der Stadtgemeinde Hallein, arbeiten das Uniklinikum Salzburg und das Krankenhaus Hallein schon heute eng abgestimmt miteinander. SALK Geschäftsführer Doz. Dr. Paul Sungler erklärt: „Das Krankenhaus Hallein stellt mit 160 Betten und 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Grundversorgung von 50.000 Menschen im Tennengau sicher. Seit vielen Jahren ist es auch Lehrkrankenhaus der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität und wir haben bereits seit 2014 eine enge chirurgische Kooperation mit dem Uniklinikum Salzburg. Im Haus sind Abteilungen für Anästhesie und Intensivmedizin, Allgemeinchirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Innere Medizin und seit neuestem ein Department für Unfallchirurgie. 6.500 stationäre Aufnahmen pro Jahr und 800 Geburten zeigen die Notwendigkeit des Krankenhauses für die Region."
Teilnehmer (im Bild/Gruppe inkl. dem Vorstand vom Krankenhaus Hallein):
Die chirurgische Abteilung in Hallein wird von Univ.-Prof. Dr. Klaus Emmanuel, als „Abteilung für Allgemeinchirurgie" geleitet. Die Unfallchirurgie in Hallein wird als „Department für Unfallchirurgie" der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Thomas Freude geführt. Ärztinnen und Ärzte des Uniklinikums arbeiten im Krankenhaus Hallein mit und behandeln dort lokale und zugewiesene Patientinnen und Patienten. Ärztinnen und Ärzte des Krankenhauses Hallein rotieren zur Weiterbildung in das Universitätsklinikum nach Salzburg. Die Radiologie wird durch das Universitätsinstitut für Radiologie weiterhin telemedizinisch unterstützt.
Univ.-Prof. Dr. Thomas Freude leitet seit Juli dieses Jahres die Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie am Uniklinikum Salzburg. Der 47-jährige kommt – ebenso wie Prof. Emmanuel – aus dem nahe angerenzenden Bayern und war zuletzt an der Uniklinik Tübingen tätig. Prof. Freude ist Facharzt für Orthopädie und Traumatologie am Uniklinikum Salzburg. Im Uniklinikum Salzburg sind nun diese beiden Fächer „Orthopädie" und „Traumatologie" („Traumatologie" wird häufig auch als Unfallchirurgie bezeichnet) analog zur internationalen Entwicklung dieser Fächer zur „Universitätsklink für Orthopädie und Traumatologie" zusammengewachsen.
„Wir konnten zwei erfahrene Doppelfachärzte neu für Hallein gewinnen", berichtet Univ.-Prof. Dr. Thomas Freude. Die beiden werden ab Oktober dieses Jahres ausschließlich in der Landesklinik Hallein arbeiten und die Klinik weiterentwickeln. Er forschte viel zu Diabetes und die Auswirkungen auf die Knochen. Hallein soll dafür jetzt Zentrum werden. „Wir bieten die traumatologische Grundversorgung von Knochenbrüchen an Armen und Beinen an und möchten mittelfristig ein diabetisches Fußzentrum einrichten." Schwere Verletzungen wie Polytraumata werden in Hallein erstversorgt und dann in das Uniklinikum Salzburg zur weiteren Behandlung überstellt. „Das passiert automatisch, der Patient muss sich um nichts kümmern." Für Patienten und Ärzte ist die enge Kooperation und die Möglichkeit der Rotation ein Gewinn: „Patienten profitieren von der interdisziplinären Zusammenarbeit einer Uniklinik und Ärzte, vor allem in Ausbildung, können einerseits den Ablauf eines großen Universitätsklinikums und andererseits den eines regionalen Krankenhauses kennenlernen. Das können sehr unterschiedliche Fälle und Erfahrungen sein", so Univ.-Prof. Dr. Thomas Freude weiter.
Seit 2014 existiert eine enge Kooperation zwischen der Chirurgie der Universitätsklinik Salzburg und der chirurgischen Abteilung im Krankenhaus Hallein. Univ.-Prof. Dr. Klaus Emmanuel, FACS, übernahm am 1. Mai 2016 nicht nur die Leitung der Universitätsklinik für Chirurgie Salzburg sondern auch die der chirurgischen Abteilung des Krankenhauses Hallein. Prof. Emmanuel ist ein ausgewiesener Experte in dem Bereich der onkologischen Chirurgie und beherrscht mit seinem Team die neuesten modernsten chirurgischen Therapie-Optionen. Er trägt die Verantwortung für insgesamt 200 Mitarbeiter, 122 Betten und rund 5000 Operationen jährlich. Prof. Emmanuel erklärt: „Das gemeinsame Chirurgenteam beider Häuser sorgt für die Versorgung auf hohem medizinischem Niveau und auf dem neuesten Stand der Wissenschaft. Die Technik der minimalinvasiven Operation zur Verkürzung der Genesungszeiten und weniger Wundschmerz wenden wir an, wann immer es möglich ist. Wir werden im Krankenhaus Hallein einige Neuerungen der hochspezialisierten Operationstechnik und Qualitätssicherung zum Wohle der Patienten einführen. Einer der besonderen Schwerpunkte der Abteilung in Hallein wird dabei in der Behandlung von Leistenbrüchen liegen. Dazu wird ein zertifiziertes Hernienzentrum etabliert. Die strengen Kriterien der Zertifizierung verbessern die Versorgungsqualität in der Hernienchirurgie und erhöhen die Patientensicherheit bei Hernien-Operationen essentiell."
Die Etablierung einer Tagesklinik im Krankenhaus Hallein wird erstmals dazu führen, dass Patienten am Morgen operiert werden – und schon am gleichen Abend in die häusliche Pflege entlassen werden können." Selbst die Entfernung der Gallenblase kann mit dieser schonenden Methode in der Tagesklinik erfolgen" so Professor Dr. Emmanuel. Möglich macht dies einerseits die große Erfahrung des Ärzteteams in der operativen Tagesklinik – andererseits modernste minimal-invasive Operationstechniken. Das hat den großen Vorteil nicht nur kosmetischer Natur sondern bedeutet auch wesentlich geringere Wundschmerzen und schnellere Erholung. Im Gesamten bietet die Abteilung zusammen mit der Uniklinik Salzburg das gesamte Spektrum der Chirurgie an.
Die stellvertretende Leitung von Professor Emmanuel wird ab 01.10.2016 Oberärztin Dr. Silvia Reich-Weinberger übernehmen. Sie wird hierbei von Oberarzt Dr. Michael Baschata, dem gebürtigen Adneter Dr. Günther Lehenauer sowie dem Salzburger Dr. Stefan Mitterwallner unterstützt. Ab November kommen dann noch aus Linz die Kollegen Dr. Lisa Manzenreiter und Dr. Predrag Markovic hinzu. Somit ist das Team in Hallein mit kompetenten Fachärzten, die das gesamte Spektrum der akuten und minimalinvasiven Chirurgie beherrschen besetzt. Die Kollegen Oberarzt Dr. Haki Kryeziu und Oberarzt Dr. Gabriel Chis werden zur weiteren Zusammenführung der Abteilung am 01.10.2016 nach Salzburg ins Uniklinikum rotieren.
Eine weitere Neuerung zur Verbesserung der Patientenversorgung wurde bereits eingeführt: Die Facharzt–Ambulanz im Krankenhaus Hallein.
Damit die Patienten der Region auch einen Zugang zu diesem hochqualifizierten ärztlichen Personal finden, wurde eine Termin- und Facharztambulanz von Montag bis Freitag von 13:00 – 15:30 Uhr eingerichtet. Hier kann man mit speziellen chirurgischen Fragestellungen direkt vertrauensvoll und in ruhiger, angenehmer Atmosphäre mit einem Facharzt vor Ort sprechen. Ein Termin hierfür kann über Claudia Steinhardt und Anita Leindl unter der Telefonnummer 06245 / 799-360 von Montag bis Freitag 08:00 – 14:00 Uhr vereinbart werden. Infos auch unter:
http://www.kh-hallein.at/index.php/chirurgie .
Der Patient aus der Tennengauer Region genießt hiermit alle Vorteile der standortnahen Versorgung und zugleich die enge Kooperation mit dem Universitätsklinikum Salzburg, die jederzeit auf kurzem Kommunikationsweg in Anspruch genommen werden kann.
Die vollständige Integration des Krankenhauses Halleins in die Salzburger Landeskliniken erfolgt in zwei Schritten. Mit Anfang 2017 werden die bestehenden Kooperationen der Kliniken weiter ausgebaut und das personelle und inhaltliche Zusammenspiel der chirurgischen Abteilungen intensiviert. Die Radiologie unterstützt bei der Sicherstellung der diagnostischen Leistungen. Die Gynäkologie und Geburtshilfe an beiden Standorten verzahnen ihr Leistungsangebot.
Die Personalverwaltung erfolgt bereits jetzt durch die SALK. Aus- und Weiterbildung wird zwischen den Häusern abgestimmt entwickelt und angeboten. Die technischen Expertinnen und Experten unterstützen die Kolleginnen und Kollegen im Krankenhaus Hallein beratend. Dies sind nur einige Beispiele der umfassenden Zusammenarbeit.
Die vollständige Integration ist für 2018 geplant, wobei die derzeit vorhandenen Fachgebiete und Abteilungen erhalten bleiben. Die Integration beinhaltet die Übernahme der SALK-weiten IT-Systeme wie Orbis, SAP und die weiteren technischen Subsysteme. Die Landesklinik Hallein gehört dann wie z.B. die Landesklinik St. Veit oder die Landesklinik Tamsweg zum Rechtsträger SALK. Die Projekte, um all das zeitgerecht über die Bühne zu bringen, sind schon angelaufen, wobei die Hauptarbeit aber 2017 geschehen wird.
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Mag. Mick Weinberger
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