„T-Bone“ – Studie zur Prävention von Osteoporose

Definition:

Am Osteoporose-Weltkongress 1990 in Kopenhagen wurde folgende Begriffsbestimmung festgelegt:

„Osteoporose ist eine Erkrankung, die durch eine niedrige Knochenmasse und eine Verschlechterung der Mikroarchitektur des Knochengewebes charakterisiert ist, wodurch es zu einer erhöhten Knochenbrüchigkeit und zu gesteigertem Frakturrisiko kommt.“ (aus Paul, G. & Schuba, V., 2001)

Wer ist betroffen?

In Europa gibt es pro Tag 1.700 Knochenbrüche auf Basis einer Osteoporose. In Österreich leiden ca. 600.000-700.000 Personen an Osteoporose (http://www.osteoporose.co.at/). Es sind vor allem Frauen ab dem 50. Lebensjahr nach der Menopause betroffen. Etwa zwei Drittel aller Frauen über 80 leiden an Osteoporose.
Osteoporose betrifft nicht nur Frauen, auch unter Männern treten Osteoporosefälle auf.  

Laut Statistik Austria bestätigt, dass Osteoporose besonders ältere Menschen betrifft und ohne entsprechende Gegenmaßnahmen wird sich alleine die Zahl der knapp 14.000 Oberschenkelhalsfrakturen pro Jahr, welche zu 90% durch Osteoporose bedingt sind, in Österreich bis zum Jahr 2050 auf ca. 25.000 Frakturen erhöhen.

Osteoporosetypen

  • Osteopenie
    Osteopenie bezeichnet eine Verminderung der Knochendichte. Es handelt sich dabei um eine Vorstufe der Osteoporose. Jedoch muss nicht jede diagnostizierte Osteopenie auch unabwendbar zu Osteoporose führen.
  • primäre Osteoporose Typ I
    Dieser Typ stellt die am häufigsten auftretende Osteoporoseform dar. Bedingt durch den Verlust des weiblichen Geschlechthormons Östrogen sind vor allem Frauen nach der Menopause betroffen.
  • primäre Osteoporose Typ II
    Ab dem 70. Lebensjahr tritt dieser Typ vermehrt bei Frauen und Männern auf.
  • sekundäre Osteoporose
    Lediglich 5% aller Osteoporosepatienten fallen unter diesen Typ, welcher als Folgeerscheinung einer anderen Grunderkrankung auftritt (z.B.: Überfunktion der Nebennierenrinde oder der Schilddrüse; Erkrankungen des Magen- und Darmtraktes;…)

Ursachen

Die Ursachen und Risikofaktoren sind sehr vielfältig:

  • genetische Ursachen
    • graziler Körperbau
    • Familienanamnese
    • niedriges Körpergewicht
    • Geschlecht
       
  • hormonelle Veränderungen
    • frühzeitige Menopause
    • Zyklusstörungen (z.B.: bedingt durch Essstörungen, Hochleistungssport, …)
    • medikamentöse Unterdrückung der Ovarialtätigkeit
       
  • Lebensstil
    • längere Immobilisationsphasen (z.B.: nach längerer Krankheit)
    • Fehl- und Mangelernährung
    • Alkohol- und Nikotinmissbrauch
    • mangelnde Sonnenlichtexposition
       
  • Medikamenteneinnahme
    • Glukocorticoide
    • Antiandrogene
    • div. Chemotherapeutika

Was sind die Anzeichen für Osteoporose?

Da es sich bei der Osteoporose um eine schleichenden Prozess handelt, der keine eindeutigen Symptome aufweist, ist es sehr schwierig, die Krankheit von Beginn an zu erkennen.

Sehr häufig treten bei Osteoporosepatienten Rückenbeschwerden auf, die im Laufe des Tages zunehmen.

Zwei verlässliche, aber erst späte Zeichen sind der sogenannte „Witwenbuckel“, eine verstärkte Krümmung des oberen Rückens, und das „Tannenbaumphänomen“, quer verlaufende Hautfalten am Rücken.

Warum muss Osteoporose behandelt werden?

Die Lebensqualität von Osteoporosepatienten mit Frakturen verringert sich drastisch und auch für das Gesundheitssystem stellt diese Erkrankung des Knochenstoffwechsels einen hohen Kostenfaktor dar.

Behandlungsmöglichkeiten

In der Prävention und Rehabilitation von Osteoporose stehen die medikamentöse sowie die physikalische Therapie zu Verfügung, wobei die Konzeption von Präventionsstrategien im Sinne der physikalischen Medizin zunehmend an Bedeutung gewonnen hat.

Im Vordergrund der physikalischen Therapie stehen bewegungstherapeutische Maßnahmen (z.B.: körperliche Betätigung in Form von speziell auf das Osteoporosestadium abgestimmte Bewegungsprogramm), wohingegen physikalische Modalitäten (z.B.: Wasser- und Wärmeanwendungen, Ultraschall, Elektrotherapie usw.) vermehrt bei akuter Schmerzsymptomatik Anwendung finden. Um durch trainingstherapeutische Aktivitäten das Knochenwachstum zu fördern, müssen die Trainingsbelastungen die Alltagsbelastungen deutlich übersteigen, so der Tenor sehr vieler Interventionsstudien. Besonders bei älteren und/ oder verletzten Personen ist das körperliche Training mit intensiven, knochenwirksamen Reizen oftmals schwer realisierbar.
Hier stellt das Vibrationstraining eine mögliche Alternative dar. Bis dato ist unklar, auf welche Weise die stärksten knochenanabolen Effekte erzielt werden können. Zahlreiche Studien haben die Effekte verschiedener Trainingsmaßnahmen, v.a. des Vibrationstrainings untersucht, doch fehlen vergleichende Untersuchungen zu der Wirksamkeit der physikalischen Präventionsmaßnahmen.

T-Bone Studie

In Überlegungen und in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum für Endokrinologie und Nuklearmedizin entstand am Universitätsklinikum für physikalische Medizin und Rehabilitation die präventive Interventionsstudie „T-Bone“, die es betroffenen Patientinnen erlaubt, jederzeit daran teilzunehmen.   Zielgruppe sind postmenopausale Frauen, welche sich im Stadium der Osteopenie befinden. Über einen Zeitraum von 12 Monaten mit einer Frequenz von 2 Trainingseinheiten pro Woche unterziehen sich die Probandinnen einem standardisierten Einzel-Vibrationstraining oder einem sportwissenschaftlichen Gruppentraining in den Räumlichkeiten der Physikalischen Medizin und Rehabilitation des Salzburger Universitätsklinikums.

Teilnahme/ Interesse/ Fragen

Bei Interesse und Fragen wenden Sie sich sehr gerne an:

 
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