Allergieambulanz

Leitung: OA Dr. Thomas Hawranek

In der Allergieambulanz erfolgt die Abklärung und Behandlung von PatientInnen mit Erkrankungen wie der Rhinokonjunktivitis allergica, des allergischen Asthma bronchiale, von Medikamenten- und Nahrungsmittelallergien respektive – unverträglichkeiten sowie zahlreicher anderer Intoleranzreaktionen. Untersuchungen umfassen Prick-, Intrakutan-, Subkutan und Epikutan- Tests sowie (meist stationär durchgeführte) Expositionstests. Die spezifische Immuntherapie bei Insektengiftallergien wird ebenfalls meist stationär begonnen (über 3 1/2 Tage) und großteils auch in der Allergieambulanz der Klinik weitergeführt. Bei Inhalationsallergien erfolgt sie grundsätzlich ambulant. Eine stetig zunehmende Zahl von stationären Aufnahmen erfolgt auch zur Expositionstestung im Rahmen der Abklärung von Medikamentenunverträglichkeit. Hier ist vor allem in den letzten Jahren der Bedarf stark gestiegen. Bei Kontaktallergien erfolgt die Therapie und die Beratung bezüglich Allergenkarenz und Schutzmaßnahmen.
Seit Mai 2006 werden auch H2-Atemtests bei Verdacht auf Laktose- bzw. Fruktoseunverträglichkeit durchgeführt. In enger Zusammenarbeit werden im Labor für Immunologie / Allergologie / Molekulardiagnostik der Klinik die entsprechenden allergologischen in vitro – Tests auch durchgeführt.
Dazu zählen die Bestimmung des Gesamt-IgE - Spiegels, der spezifischen IgE - Werte und des Tryptasespiegels. Neue serologische Testmethoden werden laufend evaluiert.

Forschung 

Zusammen mit der AG Allergologie und Tumorbiologie und im Rahmen nationaler und internationaler Kooperationen stellen Insektengift- und Pollenallergien sowie Arzneimittelunverträglichkeiten Forschungsschwerpunkte dar. So werden zum Beispiel in Zusammenarbeit mit Dr. Andrew Walls (Southampton, UK) verschiedene Mastzellmediatoren als potentielle Marker für anaphylaktische Reaktionen nach Bienen- und Wespenstichen untersucht.
Bei den Forschungsschwerpunkten Pollenallergien und Arzneimittelunverträglichkeiten gibt es eine enge Zusammenarbeit mit den Arbeitsgruppen des Christian-Doppler Laboratoriums für Allergiediagnostik und -therapie an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg (CDLA, Leiterin Univ.-Prof.in Fatima Ferreira). Im Fokus der Untersuchungen steht hier das Hauptallergen der Birke (Bet v 1). Das Ziel eines Forschungsprojektes ist, Antikörper-Allergenprofile vor und während einer Birkenpollen Immuntherapie zu erstellen, um in Zukunft durch zielgerichtete Modifikationen des Allergens dessen therapeutische Applikationen zu optimieren. Da es bei BirkenpollenallergikerInnen nach Genuss von Sojahältigen Lebensmitteln aufgrund einer Kreuzsensibilisierung zu schweren anaphylaktischen Reaktionen kommen kann, werden in einem weiteren Projekt mit Univ.-Doz. Dr. Hoffmann-Sommergruber von der Abteilung für Pathophysiologie und Allergieforschung der Medizinischen Universität Wien Sensibilisierungsmuster von SojaallergikerInnen analysiert, um genauere Vorhersagen über mögliche Reaktionsmuster treffen zu können.
Sensibilisierungsmuster gegen Pollen des Spitzwegerichs werden mit dem CDLA auch bei PatientInnen mit Pollinose in den Sommermonaten analysiert, da Beobachtungen in der Allergieambulanz darauf hindeuten, dass speziell im Bundesland Salzburg Pollen des Spitzwegerichs relativ häufig für diese Beschwerden verantwortlich zu sein scheinen und diese Allergene bisher noch sehr wenig erforscht sind.
Bei den Arzneimittelunverträglichkeiten ist ein Ziel der Forschungstätigkeiten mit dem CDLA, neue Methoden für die Diagnose von Überempfindlichkeitsreaktionen gegen nicht-steroidale Antirheumatika zu etablieren. Mit der Arbeitsgruppe von Professor Duschl von der Abteilung Allergie und Immunologie an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg gibt es ein laufendes Projekt zur Signaltransduktion zwischen den Zellen des Immunsystems. Um die Aufklärung und Versorgung von
PatientInnen zu verbessern, wurde 2006 eine gemeinsame Datenbank für Deutschland, Österreich und die Schweiz zur Erhebung anaphylaktischer Reaktionen gegründet, um mögliche Informationen zu den Auslösern, Kofaktoren und zur Versorgung der betroffenen PatientInnen zu erhalten.
Bei diesem Anaphylaxieregister „Anaphylaxie.net“ zählten wir bei der Meldung schwerer anaphylaktischer Reaktionen in den letzten Jahren zu den aktivsten Zentren, was auch in Zukunft angestrebt wird. Weitere epidemiologische Daten werden im Rahmen einer Studie in Zusammenarbeit mit der Universität Graz erhoben, die sich mit der Compliance der PatientInnen bei der spezifischen Immuntherapie beschäftigt.

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