Landesklinik Hallein Gynäkologie und Geburtshilfe
Landesklinik Hallein
Bürgermeisterstraße 34
A-5400 Hallein
Tel.: +43 (0) 5 7255 44451
Fax: +43 (0) 5 7255 44499
Email: gynaekologie.lk-hallein@salk.at
Univ.-Prof. Dr. med. Thorsten Fischer
Email: th.fischer@salk.at
In unserem Krankenhaus erblicken jährlich ca. 800 Babys das Licht der Welt. Das oberste Ziel der Hebammen und Ärzte ist es, die Geburt eines Kindes möglichst sanft in ruhiger und angenehmer Atmosphäre unter größtmöglicher Sicherheit stattfinden zu lassen.
Unter der Geburt werden die Frauen von unseren ausgebildeten und erfahrenen Hebammen unterstützt. Es ist uns ein Anliegen, die Geburt individuell und so natürlich wie möglich ablaufen zu lassen. Auf Wünsche und Vorstellungen der werdenden Eltern kann eingegangen werden, soweit es der medizinische Rahmen zulässt.
Für die Bindung von Mutter und Kind ist der erste Haut- und Sichtkontakt unmittelbar nach der Geburt sehr wichtig (Bondig). Deshalb legen wir besonderen Wert auf die nötige Ruhe und Geborgenheit für die junge Familie.
Die erste Kontrolle sollte 10-14 Tage vor dem errechneten Geburtstermin erfolgen. Bei Auffälligkeiten während der Schwangerschaft, z.B. Schwangerschaftsdiabetes entsprechend früher.
Nun ist ein guter zeitpunkt für…
Ein ausführliches Gespräch mit Hebamme und Arzt
Vorgeburtliche Kontrolle von Mutter und Kind
CTG (Wehen-Herzton-Schreibung)
Natürliche Maßnahmen zur Geburtsvobereitung
Akupunktur zur Geburtsvorbereitung
Äußere Wendung bei Beckenenlage
Aufklärung über schmerzlinderne Maßnahmen, PDA
Mutter-Kind Pass
◾Dokumente f. Geburtsurkunden d. Neugeborenen
◾Hausschuhe
◾Bequeme Kleidung
◾Toiletteartikel
◾Still BH (eine Nummer größer als im letzten Schwangerschaftsmonat)
◾Babybekleidung zum nach Hause gehen, eventuell für Fotoshooting
Was Sie noch in Ihre Tasche geben könnten:
◾Fotoapparat
◾Lieblingsmusik
◾Massageöl
◾Lippenpflegestift gegen trockene Lippen
◾Traubenzucker
Erforderliche Dokumente zur Anmeldung Ihres Kindes (nur Originaldokumente)
Bei verheirateten Paaren:
Von beiden Elternteilen: Geburtsurkunde
Staatsbürgerschaftsnachweis
Heiratsurkunde
Titelnachweis (falls vorhanden und gewünscht)
Bei Eltern aus dem Ausland: Zusätzlich Meldebescheinigung vom Wohnort weiters benötigen Sie den Reisepass
Bei nicht verheirateten Paaren:
Mutter: Geburtsurkunde
Staatsbürgerschaftsnachweis
Titelnachweis
Kindesvater: Geburtsurkunde
Staatsbürgerschaftsnachweis
Titelnachweis
Bei Eltern aus dem Ausland: Zusätzlich Meldebescheinigung vom Wohnort weiters benötigen Sie den Reisepass
Falls kein Eintrag des Kindesvaters in der Geburtsurkunde erfolgen soll, werden nur die Dokumente der Mutter benötigt.
Bei geschiedener Mutter:
Mutter: Geburtsurkunde
Staatsbürgerschaftsnachweis
Titelnachweis
Zusätzlich: Heiratsurkunde und Scheidungsurteil
Kindesvater: Geburtsurkunde
Staatsbürgerschaftsnachweis
Titelnachweis
Die Ultraschalluntersuchung ist ein bildgebendes Verfahren nach einem einfachen physikalischen Prinzip, ähnlich dem Sonargerät. Es bietet den Ärzten die einzigartige Möglichkeit das Ungeborene im Mutterleib zu beobachten und seine Entwicklung zu überwachen. Zwei Ultraschalluntersuchungen oder Ultraschallscreenings sind Bestandteil der Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchung beim niedergelassenen Facharzt:
◾Erstes Ultraschallscreening in der 16. - 20. Schwangerschaftswoche
◾Zweites Ultraschallscreening in der 30. - 34. Schwangerschaftswoche
Bei jeder Untersuchung betrachtet der Arzt/die Ärztin den gesamten Fötus, um eventuelle Fehlbildungen und Entwicklungsstörungen frühzeitig zu erkennen.
Zu Beginn der Schwangerschaft wird eine Vaginalsonographie durchgeführt, bei der ein Ultraschallkopf in die Scheide eingeführt wird. Schon das zweite große Ultraschallscreening wird über die Bauchdecke gemacht. Dazu lässt der Arzt/die Ärztin den Ultraschallkopf langsam über den Bauch der Schwangeren gleiten, während am Monitor ein Bild des Fötus zu sehen ist. Um bestimmte Organe noch besser zu sehen und vor allem auch um die Durchblutung überprüfen zu können, wird (nur bei spezifischer Indikation) eine Doppler-Sonographie durchgeführt.
Angesichts der immer besser werdenden Geräte sind zunehmend mehr Auffälligkeiten (besonders auch die sog. Nackenfalte oder das Nackenödem - ein möglicher Hinweis auf ein genetisches Syndrom) schon früh zu sehen. Ob eine Auffälligkeit erkennbar ist, hängt von ihrem Ausmaß, von der fetalen Lage, von der Fruchtwassermenge und von der Dicke der mütterlichen Bauchwand ab; aus diesem Grund können Missbildungen auch übersehen werden.
Beim Verdacht auf eine Missbildung ist eine detaillierte Untersuchung notwendig, die speziellen Ultraschallgeräte, Erfahrungen und Kenntnisse der Ärzte erfordert. Bei einem unklaren oder verdächtigen Befund sollte sich die werdende Mutter an ein spezialisiertes Diagnosezentrum überweisen lassen. Auch bei Eingriffen wie der Amniozentese, Chorionzottenbiopsie oder der Fetoskopie wird der Fötus während des Eingriffs per Ultraschall überwacht.
Ultraschall: Dopplersonographie
Die Dopplersonographie ist eine besondere Methode der Ultraschalluntersuchung bei der die Blutströmungsgeschwindigkeit in kindlichen Gefäßen gemessen wird.
Man erhält dadurch indirekt Hinweise, ob das Kind in der Gebärmutter ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt wird. Die Dopplerströmungsmessung unterscheidet sich für die betroffene Patientin in keiner Weise von einer herkömmlichen Ultraschall-Untersuchung. Die zusätzlich gewonnene Information (insbesondere in Fällen von Risikoschwangerschaft) erlaubt es, den richtigen Zeitpunkt für die Geburt besser einzuschätzen.
Indikationen:
◾Intrauterine Wachstumsstörungen
◾Schwangerschaftsbedingter Bluthochdruck, EPH-Gestose
◾Zustand nach Mangelgeburt, intrauterinem Fruchttod
◾Zustand nach Präklampsie, Eklampsie
◾Auffällgkeiten der fetalen Herzfrequenz
◾Bergründeter Verdacht auf Fehlbildung und/oder fetale Erkrankungen
◾Mehrlingsschwangerschaft, wenn die Feten ungleich wachsen
◾Herzfehler und Herzerkrankungen
Übrigens:
Die Doppler Untersuchung ist benannt nach dem österreichischen Physiker und Mathematiker Christian Johann Doppler, der 1842 die physikalischen Grundlagen für die Ultraschalldiagnostik beschrieb.
Mit dem CTG (Cariotokogramm) werden simultan die kindlichen Herztöne und die mütterlichen Wehen aufgezeichnet.
Das CTG (Kardiotokogramm) ist für Mutter und Kind eine einfache und schmerzlose Untersuchung, da sie nicht in den Körper eingreift (nicht-invasiv). Diese Untersuchung wird in der Schwangerschaft (ab der ca. 25. SSW) und auch während der Geburt angewendet um das Kind im Mutterleib zu überwachen. Hiermit kann der aktuelle Zustand des ungeborenen Kindes eingeschätzt werden.
Die kindliche Herzfrequenz ist normal bei 110 – 160 Schlägen pro Minute. Die Änderung der kindlichen Herzfrequenz erlaubt einen Rückschluss auf Sauerstoffversorgung des Kindes.
Die Interpretation des CTG ist jedoch auch von verschiedenen Zusatzkriterien abhängig. Einerseits von der Schwangerschaftswoche, andererseits auch davon ob sich die Patientin schon in den Geburtswehen befindet.
Ebenso findet das CTG zum Nachweis von vorzeitiger Wehentätigkeit Anwendung.
Die Aufzeichnung der kindlichen Herztöne erfolgt in der Regel mindestens 30 Minuten lang und wird bis zur Entbindung in regelmäßigen Abständen wiederholt.
Damit sich die Schwangere während der Wehentätigkeit frei bewegen kann, ist die Ableitung auch mit einem kabellosen CTG möglich (Telemetrie).
Zum Beispiel wird dieses CTG für die Wassergeburt verwendet.
Wie wird die Herzfrequenz bestimmt?
Aus der Messung der zeitlichen Abstände zweier Herztöne wird auf die Anzahl der Herzschläge in einer Minute hochgerechnet. Dies wird mittels Ultraschall über die mütterliche Bauchdecke abgeleitet.
Wie werden die Wehen aufgezeichnet?
Die Wehen werden durch einen mechanischen Druckabnehmer, der auf der Bauchdecke mit elastischen Bändern befestigt wird, aufgezeichnet.
Schwangerschaftserbrechen (Hyperemesis gravidarum)
In der Schwangerschaft wendet man Akupunktur nur unter Beachtung wichtiger Grundsätze an, da die übermäßige Reizung bestimmter Akupunkturpunkte Wehen auslösen kann. In der Schwangerschaft werden die Nadeln nur mild stimuliert. Nach Vorstellung der chinesischen Medizin liegt bei der Hyperemesis eine Stagnation sowie eine Schwächestörung der Magenenergie vor. Dabei kehrt sich die normale Flussrichtung der Lebensenergie im Magen um, und es kommt zu einem "Aufsteigenden Magen Qi". Der wichtigste Punkt ist Pe 6 an der Innenseite des Unterarms.
Neben der Akupunktur ist auch die Akupressur wirksam.
Geburtsvorbereitung
Zur Geburtsvorbereitung wird eine Sitzung einmal wöchentlich in den letzten 1 bis 2 Schwangerschaftswochen durchgeführt. Bei Verwendung der Punkte Ma. 36, MP 6, Gb. 34, Bl. 67 ist eine signifikant verkürzte Geburtsdauer und eine deutlich bessere Muttermundreifung in einer kontrollierten Untersuchung von Römer (Frauenklinik Mannheim) nachgewiesen. Die günstigere Muttermundreifung war häufig von einer nachweisbaren Trichterbildung im Sinne eines beschleunigten Reifungsprozesses begleitet sowie einer verbesserten Wehenkoordination, die letztendlich zur Verkürzung der Eröffnungsphase um 20 % bei Erstgebärenden führte.
Zusätzlich zu den oben genannten "morphologisch" wirksamen Punkten können physisch harmonisierende Punkte wie Du 20, Ex 6 und He7 nützlich sein.
Geburtserleichterung mit Akupunktur
Mit Hilfe der Akupunktur lassen sich die Schmerzen während der Geburt erheblich verringern. Auch eine deutliche Verkürzung der Entbindungszeit ist oft zu verzeichnen. Bei Wehenschwäche kommt es zur Anregung der Wehentätigkeit. Neben der schmerzlindernden Wirkung kommt es durch die psychisch entspannende Wirkung der Akupunktur zu einer besseren Mitarbeit der Mutter.
Zur Akupunktur während der Geburt werden Nahpunkte im Bereich des Unterbauches oder des Rückens mit wichtigen Fernpunkten kombiniert. Die Nadeln an den Fernpunkten der Innenseite des Beines werden einseitig gesetzt, um den Geburtshelfer nicht zu behindern.
Der Punkt Di. 4 Hegu an der Hand wird wiederholt stimuliert. Beim Setzen der Nadeln zur Geburtserleichterung ist besonders darauf zu achten, dass die Nadeln schmerzfrei liegen und auch bei Bewegungen der Arme und Beine nicht schmerzhaft werden.
In den zurückliegenden Jahren haben mehrere hundert Hebammen und Gynäkologen diese Methode der Geburtserleichterung mit Akupunktur erlernt und wenden sie seither erfolgreich an.
Milchflussschwäche (Laktationsschwäche)
Nach den Vorstellungen der chinesischen Medizin liegt hier eine Schwäche oder Blockade von Qi und Blut vor. Auch eine Schwäche und Stagnation der Leberenergie ist häufig diagnostizierbar, meist bei psychischer Labilität oder Depression. Mit Hilfe der Akupunktur gelingt es nach ein bis zwei Sitzungen den Milchfluss auszulösen bzw. deutlich anzuregen.
Der Einsatz von Wasser als Mittel für die Geburtshilfe ist prinzipiell nichts Neues. Hebammen wussten schon lange vor Einführung der Wassergeburt, dass ein warmes Bad bei einer langen oder schwierigen Geburt helfen kann. Doch mit Ausnahme eines südpazifischen Inselstammes, dessen Frauen ihre Babys im flachen Meerwasser zur Welt bringen, scheinen vor den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts keine Berichte auf, die über routinemäßige Geburten im Wasser erzählen.
Die Idee, Wasser könnte die ideale Umgebung für die Geburt sein, wurde von dem Pionier Igor Tscharkowskij, einem russischen Forscher und Schwimmlehrer in Moskau, in den 60er Jahren entwickelt. Tscharkowskij stellte fest, dass seine als Frühgeburt geborene Tochter sich im Verhältnis zu den Gleichaltrigen ungewöhnlich rasch in einem extra für sie geschaffenen Wasserumfeld entwickelte.
Er erkannte das großartige Potential des Wassers, frühkindliches Leben zu fördern und begann sich für die Wassergeburt beim Menschen zu interessieren.
In den späten 50er Jahren führte der französische Geburtshelfer Frederic Leboyer eine Neuerung ein: Unmittelbar nach der Geburt tauchte er das Neugeborene in ein warmes Bad. Sein Anliegen war es, den Übergang vom Mutterleib in die Welt für das Baby so sanft und leicht wie möglich zu machen. Die Aufnahmen, wie er ein gerade geborenes Baby behutsam und langsam badet, lösten auf der ganzen Welt eine Wende zu einer sanfteren Geburtshilfe aus. Die Sinneswahrnehmungen und Bedürfnisse des sensiblen Babys rückten immer mehr in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
Der Pionier des Westens für die Anwendung von Wasser während der Wehen und bei der Geburt ist der französische Geburtshelfer Michel Odent. Als er auf der Entbindungsstation seiner Klinik das erste Wasserbecken installierte, suchte er vor allem nach einer Möglichkeit den Müttern zu helfen, mit ihren Schmerzen fertig zu werden und eine Störung des Geburtsverlaufs durch Medikamente zu umgehen. Bis 1987 wurden weltweit schätzungsweise 3000 Babys im Wasser geboren. Seit dem Beginn der 90er Jahre gewann das Wasserbecken bei werdenden Müttern rasch große Popularität.
Millionen von Frauen auf der ganzen Welt haben die Verwendung von warmem Wasser während der Wehentätigkeit, vor allem in der sogenannten Eröffnungsperiode, als besonders hilfreich empfunden.
Bei der Benutzung einer Badewanne während der Wehen und der Geburt haben die Frauen und ihre Helfer häufig eine ganze Reihe positiver Wirkungen auf Körper und Psyche festgestellt. Die auftriebsbedingte Schwerelosigkeit verringert die Anstrengung, gegen die Schwerkraft ankommen zu müssen. Im Wasser hat die Mutter größere Freiheit, sich spontan zu bewegen und ihre Haltung so zu verändern, dass sie die oft schmerzhaften Wehenphasen dadurch besser tolerieren kann. Gerade Frauen mit Übergewicht oder einem großen Baby schätzen diesen Vorteil. Durch den Auftrieb verringert sich der Druck, den der Bauch selbst ausübt. Dadurch kann sich die Gebärmutter effektiver zusammenziehen und die Durchblutung wird gefördert, was die Muskeln der Gebärenden besser mit Sauerstoff versorgt. Daraus resultieren weniger Schmerzen für die Mutter, eine bessere Entspannung der Gebärenden und damit oft die Unterbrechung des Teufelskreises aus Angst und Schmerz - verstärkter Anspannung - verstärkten Schmerzen. Es bleibt der Gebärenden mehr Energie, um die Wehen zu verarbeiten. Viele Frauen reagieren unterschiedlich auf diesen Schmerz, Wasser kann den Schmerz nicht völlig ausschalten, aber in der Regel dämmt es ihn so ein, dass andere Methoden der Schmerzlinderung unnötig werden. Bei vielen Frauen, die die Badewanne zur Entspannung benutzt haben, konnte beobachtet werden, dass sich Anspannungen nach dem Eintauchen rasch lösen. Gebärende, die erst verängstigt waren, entspannen sich oft oder werden sogar schläfrig und gleichgültig gegenüber allem, was rings um sie vorgeht. In diesem Zustand wird es möglich, den Bewusstseinswandel einfach geschehen zu lassen, der während der Wehen eintritt. Wenn die Wehen stärker werden, kann die Isolation im Wasser den innerlichen Rückzug der Mutter unterstützen. Besonders wichtig ist, dass die räumliche Situation, in der die Gebärbadewanne positioniert ist, eine größtmögliche Intimität garantiert. Um so mehr kann die Gebärende dieses Gefühl der Ungestörtheit positiv nutzen.
Die Linderung der Schmerzen und eine größere Ungestörtheit sind sicherlich die 2 wichtigsten Faktoren, die heute Frauen motivieren, sich bei der Geburt dem Wasser anzuvertrauen. Im Wasserbecken sind die Frauen merklich weniger gehemmt, auch kommt es sehr viel seltener zu Verletzungen des Scheiden- und Dammgewebes, weil das warme Wasser auch auf dieses Gewebe weichmachend wirkt. Diese Faktoren machen im Allgemeinen die letzten Phasen der Geburt deutlich einfacher und weniger traumatisch für Mutter und Baby.
Nach der Geburt wird das Baby behutsam an die Oberfläche gebracht und auf die Brust seiner Mutter gelegt. Das Wasser kann ideale Bedingungen für den ersten Kontakt der Eltern mit ihrem Neugeborenen und für die physiologische Nachgeburtsphase schaffen. Wasser als Übergangsmedium mildert für das Baby die Wucht der ersten Eindrücke von Schwerkraft, Luft, Licht und Geräuschen ab. Die Geburt im vertrauten Milieu des Wassers ist daher sanfter. Wasser hat also bei den Wehen und der Geburt sowohl für die Mutter als auch für das Baby beträchtliche positive Auswirkungen. Nachteilige Nebenwirkungen scheinen nicht aufzutreten, wenn das Wasserbecken bei einem normalen Wehenverlauf vernünftig eingesetzt wird. Die meisten Befürchtungen über mögliche Nachteile wie Infektionen, Inspirationsgefahr oder sonstige Neugeborenenschädigungen konnten bisher allesamt entkräftigt werden.
Untersuchungen zeigten, dass der Gebrauch an Schmerzmitteln während der Geburt bei der Entbindung im Wasser stark reduziert ist. Diese entspannende Wirkung des Wassers wirkt sich positiv auf den Geburtsfortschritt aus, d.h. der Muttermund kann sich bei diesen Frauen rascher öffnen, es kommt damit zu einer kürzeren Geburtsdauer. Ganz besonders profitieren Erstgebärende von diesem Effekt. Statistische Tatsache ist weiters, dass es bei der Wassergeburt viel seltener zu Dammverletzungen kommt. Auch das ist offenbar auf den entspannenden Effekt des warmen Wassers zurückzuführen. Fühlt sich die Gebärende im Wasser wohl und kommt mit den Wehen gut zurecht, besteht kein Grund sie zur eigentlichen Geburt aus der Wanne zu holen.
Geburtseinleitung
Sollte eine Geburt nicht absehbar sein werden wir mit Ihnen individuell nach Risikoprofil einen geeigneten Termin zur Geburtseinleitung wählen.
Scheitern die natürlichen Methoden der Geburtseinleitung (Sie erhalten dazu bei Bedarf ein Merkblatt), wird eine medikamentöse Einleitung empfohlen. Dabei wird mit natürlichen Botenstoffen (meist Prostaglandine) behutsam versucht, Ihren Geburtskreislauf in Bewegung zu versetzen. Die erfordert oft viel Geduld, aber Sicherheit geht vor! Erst wenn alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind, wird eine Geburt mittels Kaiserschnitt angedacht.
Mikroblutuntersuchung
Sollte während der Geburt das CTG nicht ausreichend aussagekräftig sein, wird - um alle Zweifel zu zerstreuen – ein Blutstropfen aus der Kopfhaut des Kindes gewonnen und analysiert. So kann eine Sauerstoffarmut ausgeschlossen und ein Kaiserschnitt oft verhindert werden.