Universitätsklinik für Anästhesiologie, perioperative Medizin und allgemeine Intensivmedizin
Landeskrankenhaus
Müllner Hauptstraße 48
A-5020 Salzburg
Prim. Univ.-Prof. Dr. Peter Gerner
Email: p.gerner1@salk.at
Die Klinik für Anästhesiologie möchte Interessierten mit diesem Video das Verfahren der Epi- oder Periduralanästhesie etwas näher erläutern.
Was ist die Epidural- bzw. Periduralanästhesie?
Die Epiduralanästhesie beschreibt die Schmerzdämpfung bzw. –ausschaltung in jenem Körperbereich, der das Rückenmark umgibt, den sogenannten Epiduralraum. Dort wird ein Schmerzkatheter platziert, über den schmerzdämpfende Medikamente nahe an die Nerven gebracht werden. Die Folge ist nicht nur eine deutlich reduzierte Schmerzwahrnehmung, sondern es müssen auch weniger Narkosemittel eingesetzt werden, falls die Epiduralanästhesie in Kombination mit einer Narkose angewendet wird.
Ist das gefährlich?
Dieses Verfahren wird bereits seit mehr als 100 Jahren erfolgreich angewendet. Verbesserte Techniken und Materialien konnten Risiken und Komplikationen deutlich senken. Aus rechtlichen Gründen muss vorab ein Aufklärungsgespräch mit einem Narkosearzt erfolgen, in dem mögliche individuelle Risiken erörtert werden. Die häufigsten Gründe, weshalb die Epiduralanästhesie nicht angewendet werden kann, sind unbehandelte Störungen der Blutgerinnung oder Infektionen im Bereich der Punktionsstelle. Trifft das auf Sie zu, kontaktieren Sie rechtzeitig einen Narkosearzt, der Sie über Alternativen oder die Reduzierung der Risiken informiert.
Für welche Patienten ist dieses Verfahren geeignet?
Die Epiduralanästhesie ist die effektivste Form der Schmerzreduktion bei Schwangeren, da gängige Schmerzmittel beim ungeborenen Kind zu Nebenwirkungen führen können. Die Epiduralanästhesie ist daher auch das ideale Instrument für Patientinnen und Patienten, die aufgrund einer Operation auf Schmerzmittel zurückgreifen müssen. Während gängige Schmerzmedikamente Übelkeit, Darmträgheit und Schläfrigkeit auslösen können und im Extremfall auch zur Abhängigkeit führen, gibt es bei der Epiduralanästhesie kaum Nebenwirkungen, da die Medikamente gezielt an den gewünschten Nerv gelangen und nur in geringsten Spuren ins Blut gelangen. Nur in seltenen Fällen sind ein niedriger Blutdruck oder Harnverhalt die Folge.
Gerade werdende Mütter sollten rechtzeitig mit uns Kontakt aufnehmen, um offene Fragen oder Bedenken zu klären, denn eine Aufklärung unter Wehen ist für beide Seiten eine Herausforderung. Neben dem Aufklärungsvideo bietet die Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe regelmäßig Vorträge an – die aktuellen Termine finden Sie hier. Sie können auch gerne einen Gesprächstermin mit uns vereinbaren – unter der 05 7255-57174 erreichen Sie rund um die Uhr einen geburtshilflichen Narkosefacharzt.