Herzklappenchirurgie

Die vier Herzklappen wirken im Herz als Ventile und verhindern einen Rückstrom des Blutes in die falsche Richtung. Eine erkrankte Herzklappe ist entweder undicht (Insuffizienz) oder sie ist verengt (Stenose) oder eine Kombination beider Zustände liegt vor. Die Herzklappe muss somit ersetzt oder „repariert“ (Wiederherstellung/ Rekonstruktion) werden.
Herzklappenoperationen sind nach Bypassoperationen die am zweithäufigsten vorgenommenen Eingriffe an der Herzchirurgie Salzburg (2011: isoliert 193, als Kombinationseingriff  61   ).
Neue, schonendere Verfahren ermöglichen die Therapie immer älterer Patienten und Patienten mit schweren Begleiterkrankungen und tragen damit zur Verbesserung der Prognose und Lebensqualität bei (siehe auch Kapitel Minimalinvasive Herzklappenchirurgie). 

Wenn möglich, wird die eigene Herzklappe erhalten und rekonstruiert.
Sollte ein Klappenersatz nötig sein, so wird der Typ der zu implantierenden Klappenprothese (siehe auch Kapitel Prothesentypen) vor der Operation im Gespräch mit dem Patienten festgelegt, wobei das Patientenprofil und die individuellen Lebensumstände berücksichtigt werden.

Das allgemeine Vorgehen entspricht dem bei der Bypassoperation.

Sämtliche Herzklappenoperationen, bei denen keine Chirurgie an den Herzkranzgefäßen nötig ist, können in minimal invasiver Technik durchgeführt werden (siehe auch Kap. Minimalinvasive Herzklappenchirurgie).Dabei muß nicht das ganze Brustbein durchtrennt werden (Hemisternotomie, Aortenklappenchirurgie), oder der Brustkorb wird seitlich rechts (Mitral- und Trikuspidalklappenchirurgie) eröffnet.

Im Aufklärungsgespräch vor der Operation wird entschieden, ob eines dieser Verfahren, die an der Abteilung für Herzchirurgie routinemäßig eingesetzt werden, in Frage kommt.