Diagnostische Verfahren

Die Mammografie
Brustkrebs ist eine häufige Erkrankung!

Jede 8. - 9. Frau in Westeuropa erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Gleichzeitig führen verbesserte Untersuchungs- und Behandlungsmethoden zu einer immer höheren Heilungsmöglichkeit bei dieser Erkrankung.

Je frühzeitiger die Diagnose gestellt werden kann, um so höher liegen die Heilungschancen!

Die Mammografie ist erwiesenermaßen die wichtigste Untersuchungsmethode zur Früherkennung des Mammakarzinoms.

Zielsetzung ist dabei die möglichst frühzeitige Erkennung auffälliger Veränderungen und in der Folge deren gezielte Abklärung. Die Mammografie ist ein Röntgenverfahren, bei dem die Brust zwischen zwei Plexiglasscheiben mit leichtem Druck gehalten wird, um entsprechende Bildaufnahmen jeder Seite anfertigen zu können. Die Strahlenbelastung einer Mammografie ist mit modernen Geräten vernachlässigbar gering und kann mit der Strahlenbelastung während einer vier- bis fünfstündigen Flugreise angesetzt werden. Skandinavische Länder, in denen ein zentrales Mammografie-Screening durchgeführt wird (Finnland, Schweden, Niederlande), berichten über eine nachweislich verminderte Sterblichkeitsrate an Brustkrebs um 30 % .

Empfehlenswert ist es, eine Erstmammografie mit etwa 35 Jahren anfertigen zu lassen, die später zum Vergleich dient, um neu entstandene Veränderungen leichter feststellen zu können. Ab dem 40. Lebensjahr sind Mammografiekontrollen in zweijährigen Intervallen, zwischen dem 50. bis zum 70. Lebensjahr jährliche Kontrollen empfohlen. Dies gilt besonders für Frauen, welche Hormonpräparate zur Behandlung von Wechselbeschwerden verwenden!

Es gibt Veränderungen, die lediglich in der Mammografie dargestellt werden können (Mikrokalk), dennoch soll gemeinsam mit einer Mammografie auch immer eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden. Allerdings ersetzt der Ultraschall nicht die Mammografie.

Brustkrebs ist nicht schmerzhaft und bleibt somit lange Zeit unentdeckt.

Mammografie kann Tumore und ihre ersten Hinweiszeichen entdecken, lange bevor sie tastbar werden.

Mammografie kann Leben retten!


Ultraschall (Sonografie)
Ultraschall ist die wichtigste weiterführende Abklärungsmethode neben der Mammografie. Beide Verfahren ergänzen sich gegenseitig in idealer Art und Weise. Absolut unerlässlich ist die Information der Ultraschalluntersuchung bei mammografisch dichtem Brustdrüsengewebe, welches vor allen Dingen bei jüngeren Patientinnen mit mastopathischen Veränderungen (dichtes Bindegewebe) oder unter Hormonersatzbehandlung auftreten.
Die Ultraschalluntersuchung ist eine absolut gefahrlose Methode ohne Strahlenbelastung und hat heutzutage in erfahrenen Händen eine ausgesprochen hohe Treffsicherheit zur Einstufung unklarer Brustveränderungen. Gleichzeitig dient sie in den allermeisten Fällen der Lokalisation bei der Durchführung ultraschallgezielter Probeentnahmen (Stanzbiopsie).
Die dreidimensionale Sonografie ( 3D - US) eröffnet zusätzlich wertvolle Information bei der Abklärung von Brustveränderungen und steigert die Verlässlichkeit bei der ultraschall-gezielten Probeentnahme (Stanzbiopsie) .

Exkurs: Die Biopsiemethoden

Mammografische und sonografische Befunde werden gemäß Empfehlung nach dem BIRADS-Klassifikationssystem eingestuft.

BIRADS = Breast Imaging Reporting and Data System des American College of Radiologists (ACR) .

Diese Klassifikation dient der einheitlichen und standardisierten Befundübermittlung.


BIRADS I: unauffälliger Routinevorsorgebefund

BIRADS II: sicher gutartige Veränderung ( Zysten)

BIRADS III: mit über 98% iger Sicherheit gutartige Veränderung ( Fibroadenome).

BIRADS IV: suspekter und abklärungswürdiger Befund mit einer Karzinomwahrscheinlich-
keit zwischen 2 und 90 % .

BIRADS V: mit über 90% iger Sicherheit bösartige Veränderung.

BIRADS IV und V- Befunde bedürfen einer weiterführenden Abklärung durch Gewebsentnahme, welche in den meisten Fällen ultraschallgezielt ambulant durchgeführt werden kann.

Dabei bedienen wir uns zur genauen Lokalisation und präzisen Probeentnahme der drei-dimensionalen Ultraschalltechnik, welche eine millimetergenaue Ansteuerung des Biopsieareals ermöglicht. Diese schmerzfreie Methode wird ambulant in örtlicher Betäubung durchgeführt. In den meisten Fällen liegt das Ergebnis der Gewebsuntersuchung nach etwa einer Stunde bereits vor, so dass eine entsprechende Beratung und, falls notwendig, Therapieplanung mit der Patientin vorgenommen werden kann.

Dieses Verfahren ist internationaler Standard, risikoarm, schmerzfrei und auch bei Vorliegen bösartiger Erkrankungen ohne Risiko für Tumorzellverschleppung.
In vielen Fällen ermöglicht sie die rasche Diagnose unter Vermeidung unnötiger Operationen und Narkosebelastung!


Die Mammotom–Vakuum-Biopsie
In allen anderen Fällen, bei denen lediglich unter Röntgendurchleuchtung Veränderungen sichtbar werden (Mikrokalk), bieten wir in Zusammenarbeit mit der radiologischen Abteilung im Hause (ZRI) die Mammotom-Vakuumbiopsie an. Diese ermöglicht ebenfalls als ambulanten oder kurzstationären Eingriff die gezielte Abklärung unklarer Veränderungen der Brust. Mit höchster Präzision wird dabei die Veränderung der Brust unter Röntgenkontrolle (Stereotaxie) aufgesucht und mit einer Hohlnadel Gewebe entnommen. Der Eingriff ist ebenso schmerzfrei wie die Stanzbiopsie, da er in örtlicher Betäubung durchgeführt wird.

Magnetresonanz-Tomographie (MRI)
Ebenfalls in Zusammenarbeit mit der radiologischen Abteilung im Hause werden bei diesem Verfahren mit starken Magnetfeldern und Kontrastmittelinjektion Schichtaufnahmen beider Brüste durchgeführt. Das Verfahren hat keinerlei Strahlenbelastung, kommt jedochnur bei speziellen Fragestellungen zum Einsatz.

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