Die Angiographie (digitale Subtraktionsangiographie, DSA)

Die DSA ist ein Durchleuchtungsverfahren für die röntgenologische Darstellung von Gefäßen. Diese Untersuchung wird an einer speziellen Durchleuchtungsanlage  (biplanare Angiographie mit Rotationseinrichtung) durchgeführt.
In unserem Institut werden vorwiegend die Kopf- und Halsgefäße untersucht.
Die diagnostische DSA gilt nach wie vor als Goldstandard, auch wenn heute für die Diagnose primär nicht invasive Schnittbildverfahren (CT, MRT) und Ultraschall eingesetzt werden.
Typische Krankheitsbilder sind:

  • Krankhafte umschriebene Erweiterung eines arteriellen Blutgefäßes (Aneurysma).



Großes Aneurysma der rechten A. cerebri media

  • Verletzung einer Gefäßwand (Dissektion).
  • Einengung (Stenose) oder Verschluss eines Gefäßes.
  • Darstellung der Gefäße einer reichlich durchbluteten Geschwulst (Meningeom) und deren Beziehung zu einem venösen Blutleiter (meist Sinus sagittalis superior).
  • Angeborene Kurzschlussverbindung zwischen Arterie und Vene ohne dazwischen liegendes Kapillarnetz (arteriovenöse Malformation, AVM). Im Bereich der harten Hirnhaut (Dura) nennt man  diese Fehlbildung Durafistel.



Arteriovenöse Malformation (AVM).


Mit einer spinalen Angiographie werden Durchblutungsstörungen oder Gefäßmissbildungen des Rückenmarkes abgeklärt.

Vorbereitung: ärztliches Aufklärungsgespräch. Internistische Untersuchung.  Laborwerte (Blutbild, Blutgerinnung, Nierenfunktion, Schilddrüse). Radiologische Voruntersuchungen (Herz- Lungen-Röntgen, CT, MRT, eventuell Doppler-Sonographie). Nahrungskarenz mindestens 6 Stunden. Rasur der Punktionsstelle.

Durchführung: Sterile Abdeckung des Patienten. Örtliche Betäubung der rechten Leiste. Punktion der Oberschenkelarterie mit einer Hohlnadel. Platzierung einer dünnen Sonde im Gefäß und Entfernung der Punktionsnadel. Ersatz der Sonde durch eine Kunststoffschleuse. Diese dient als Führung für einen ca. 1 m langen und etwa 1 mm dünnen Kunststoffschlauch. Unter Röntgenkontrolle wird dieser Katheter vosichtig  von der  Oberschenkelarterie in die Aorta bis hinauf in den Aortenbogen und  weiter in die Hals- und Kopfgefäße vorgeschoben. Die Injektion des Kontrastmittels (KM) erfolgt in das außen freiliegende Ende des Katheters. Nach Sondierung der erforderlichen Gefäße werden Filmsequenzen in jeweils drei Ebenen angefertigt.

Unsere Angiographieanlage ist mit einer Rotation ausgestattet. Dabei bewegt sich die mit dem Bildverstärker gekoppelte  Röntgenröhre (C-Bogen) 180° um den Kopf des Patienten. Mit einer speziellen Software können krankhafte Veränderungen der  Gefäße auch in 3D rekonstruiert und betrachtet werden.

 



Instrumentarium für die diagnostische Angiographie


Der  Patient sollte während der Aufnahmen möglichst ruhig liegen und seinen Kopf nicht bewegen. Bei kleinen Kindern und unruhigen Patienten ist daher eine Untersuchung in Narkose erforderlich.
Während der Injektion des KM empfindet der Patient nicht selten ein Hitzegefühl im Kopf. Selten kann an der Punktionsstelle in der Leiste ein kleiner Bluterguss auftreten. Extrem selten sind Blutgerinnsel (Thrombose) oder der Verschluss eines Gefäßes durch ein verschlepptes Blutgerinnsel (Embolie).
Nach  der Untersuchung wird die Punktionsstelle mit einem  Druckverband versorgt. Wir empfehlen bis zu 24 Stunden Bettruhe und eine Kontrolle der  Kreislaufparameter (Blutdruck, Pulse einschließlich der Fußpulse) sowie der  Punktionsstelle. Der Patient sollte nur leichte Kost einnehmen und viel trinken, (Tee, Mineralwasser),  damit das KM rasch über die Nieren ausgeschieden wird.

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