Universitätsklinik für Neurochirurgie
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Univ.-Prof. Dr. Peter A. Winkler
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Die Einführung des binokularen Operationsmikroskopes in die Neurochirurgie Ende der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts revolutionierte die bisherigen Techniken und begründete die moderne Neurochirurgie, die ohne die optischen und technischen Möglichkeiten der heutigen Mikroskope nicht denkbar ist.
Die Entwicklung von Vergrößerungsgläsern und Lesehilfen Ende des 13. Jahrhunderts führte zum Bau der ersten Mikroskope im 16. und 17. Jahrhundert durch Lippershey, Janssen, Galileo, Hooke und andere. Durch diese Entwicklungen konnten auch bislang unverstandene, komplexe anatomische Gegebenheiten und Zusammenhänge immer besser verstanden werden. Nachdem die Mikroskopie im frühen 20. Jahrhundert den Weg in die Operationssäle der HNO fand, wurde durch Theodore Kurze 1957 zum ersten Mal eine neurochirurgische Operation mit Hilfe eines Operationsmikroskopes durchgeführt. Seitdem ist dieses Instrument nicht mehr aus den neurochirurgischen Operationssälen aller Welt wegzudenken, und verschiedene Operationswege wie zum Beispiel Zugänge zum Kleinhirnbrückenwinkel zur Entfernung von Akustikusneurinomen sind seinerzeit dadurch erst möglich geworden.
Die modernen Mikroskope bieten neben der Möglichkeit einer dreidimensionalen Darstellung des Operationsfeldes mit Tiefenwirkung sowohl für Operateur als auch Assistenz (binokulare Optik) verschiedene technische Möglichkeiten zur Verbesserung der Operationstechniken oder Überprüfung des Operationserfolges. So bietet die Einbindung der Neuronavigation die Möglichkeit der Einblendung einer vorher markierten Läsion in das Gesichtsfeld der Operateure. Die Darstellung wird in Echtzeit aktualisiert, die Bewegungen des Mikroskopes zeitgleich nachgerechnet und die erreichte Tiefe im Verlauf der Operation ebenfalls dargestellt. Andere Hilfsmittel beinhalten zum Beispiel die Farbdarstellung bestimmter Tumorarten über Blaulicht (UV400) oder die intraoperative Darstellung freiliegender Gefäße (IR800) zur Darstellung des Blutflusses und zur Überprüfung der Durchgängigkeit.
All diese Hilfsmittel bewirken eine Genauigkeit und Sicherheit und auch eine Risikominimierung in der heutigen Neurochirurgie, die noch vor wenigen Jahrzehnten undenkbar waren.