Neuronavigation

Die Neuronavigation ist eine computergestützte Methode, die der exakten Operationsplanung und der Orientierung während eines neurochirurgischen Eingriffes dient. Funktionell wichtige Areale im Gehirn sind von solchen die nur eine weniger wichtige Rolle spielen im Operationsmikroskop nicht zu unterscheiden. Außerdem sind Krankheiten, die in der Tiefe des Gehirnes lokalisiert sind, von außen nicht zu sehen. Um ein, zunächst unsichtbares Ziel zu finden, und dabei wichtige Hirnregionen zu schonen, wird diese hochtechnisierte Methode eingesetzt. Somit bietet dieses System die Möglichkeit, mit größtmöglicher Sicherheit unter Schonung des Gehirnes zum Ziel zu gelangen und dort zum Beispiel einen Tumor zu entfernen.

Zuvor werden mittels Magnet Resonanz (MR) exakte Feinschichtbilder angefertigt. In der MR-Untersuchung können auch Zentren bestimmter Funkionen (z. B. Bewegung, Sprache) und der Verlauf von Fasern (Verteilungsbahnen) dargestellt werden.

Diese MR-Daten werden zur Planung auf einen Computer überspielt, auf dem dreidimensionale Bilder erstellt werden können. So kann der Operateur schon Tage vor dem Eingriff am Computer den chirurgischen Zugang  simulieren, um die Schonung wichtiger Areale wie Blutgefäße, Sprachzentrum oder Bewegungszentrum zu planen. Ist der optimale Zugangsweg gefunden, werden die Zugangsdaten auf einen Computer im Operationssaal überspielt.

Zu Beginn des operativen Eingriffs werden die „räumlichen Daten“ des Patientenkopfes mit den Raumdaten des MR-Datensatzes in Übereinstimmung gebracht. Dies geschieht dadurch, dass im Computer die Kopf- und Gesichtshaut des Patienten im MR-Datensatz mit der des Patienten am OP-Tisch rechnerisch zur Deckung gebracht wird. Wenn dies geschehen ist, kann ein Zeigeinstrument oder chirurgisches Instrument, aber auch das Operationsmikroskop in das Raumkonzept des Patientenkopfes mit eingebunden werden. Danach wird die Spitze eines Zeigeinstrumentes oder chirurgischen Instrumentes und seine Bewegungen im jeweils passenden MR-Bild auf einem Bildschirm „online“ sichtbar gemacht. Dies erlaubt bessere Orientierung des Neurochirurgen während der Operation und die schrittweise Abwicklung der vor dem Eingriff durchgeführten Zugangsplanung.

Nachteil der Methode ist, dass  während der Operation, z. B. durch Ablassen von Liquor, geringe Verlagerungen von Gehirnteilen entstehen können, die dann mit den MR-Daten, die vor dem Eingriff angefertigt wurden, nicht mehr übereinstimmen. Dieses Problem kann teilweise durch die intraoperative Verwendung von Ultraschallbildern, die in die Navigation eingebunden werden, behoben werden; eine anatomisch „korrekte“ Lösung des Problems ist aber erst durch Einbindung intraoperativer Bildtechnik (CT, MR) möglich.

 

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