Universitätsinstitut für Radiologie
Landeskrankenhaus
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Prim. Univ.-Prof. Dr. Klaus Hergan
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Der Angiographieraum stellt eine Besonderheit des radiologischen Instituts dar, da hier aussschließlich invasive Untersuchungen/ Interventionen durchgeführt werden, um eine Vielzahl an Erkrankungen zu diagnostizieren/ zu behandeln. Prinzipiell besteht die Anlage aus einem Tisch mit einem sogenannten C-Bogen. Welcher um den Tisch herumgeschwenkt werden kann. Damit können Bilder in verschiedenen Projektionen aufgenommen und elektronisch verarbreitet werden. Um eine kontrastreiche Gefäßdarstellung zu bekommen wird Kontrastmittel intraarteriell/intravenös verabreicht.
Dazu ist es notwendig ein Gefäß zu punktieren. Hierbei wird meist der Zugang über die Leiste gewählt, da hier die Gefäße sehr oberflächlich verlaufen, die Arterie meist gut tastbar ist und der Hüftkopf ein gutes Wiederlager zum Komprimieren beim Verschluss der Punktionsstelle bietet.
Nachdem der gesamte Bereich steril abgedeckt ist, wird in der Leiste eine lokale Betäubung gesetzt (Lokalanästhetikum, ähnlich einer Spritze beim Zahnarzt). Danach wird die Leistenschlagader mit einer Hohlnadel punktiert und ein Draht eingeführt. Nach Entfernung der Nadel wird über den Draht ein meist kurzer Plastikschlauch mit Ventil (Schleuse) eingeführt, über den immer wieder Drähte und längere Plastikschläuche (Katheter) gewechselt werden können, ohne eine erneute Punktion vorzunehmen. Nach gewünschter Platzierung des Katheters wird über diesen Kontrastmittel eingespritzt, welches Röntgenstrahlen schwächt und die Gefäße dunkel auf den Bildern erscheinen lässt. Per Computer werden Knochen und andere Strukturen weggerechnet und übrig bleibt ein Gefäßbild (Angiogramm). Anhand dieses Angiogramms kann der Radiologie Gefäßeinengungen oder Verschlüsse diagnostizieren und ggf. in der gleichen Sitzung sanieren (siehe pAVK).
Im Gegensatz zur Gefäßwiedereröffnung können Gefäße auch gezielt verschlossen werden oder Medikamente gezielt vor Ort gebracht werden (siehe TACE).
Nach der Prozedur wird die Schleuse wieder entfernt und nach manueller Kompression ein Druckverband in der Leiste angelegt.
Teilweise kann auch ein spezielles Verschluss-System eingesetzt werden, um die Liegendauer zu vermindern (6 Stunden). Ohne Verschluss-System ist ein Druckverband für 24h notwendig. Ein stationärer Aufenthalt ist notwendig, da nach der Angiographie eine Überwachung bis zum nächsten Morgen nötig ist.
In allen Fällen erfolgt mindestens 24 Stunden vorher ein ausführliches ärztliches Aufklärungsgespräch, im Rahmen dessen die Prozedur erklärt und eventuelle Fragen geklärt werden. Im Zuge dessen werden auch potentielle Risikofaktoren erhoben und ggf. mittels spezieller Vorbereitungen minimiert.