Universitätsinstitut für Radiologie
Landeskrankenhaus
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Prim. Univ.-Prof. Dr. Klaus Hergan
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Bei der transarteriellen Leberchemoembolisation (TACE) handelt es sich um eine minimal invasive Methode zur Behandlung von Lebertumoren, in erster Linie das lebereigene hepatozelluläre Karzinom (HCC). Das Verfahren macht sich die spezielle Blutversorgung der Leber und im speziellen der Tumore zunutze. Die gesunde Leber wird zum überwiegenden Teil durch die Pfortader mit Blut versorgt. Nur ein kleiner Teil der Blutversorgung wird duch die Leberarterie (Arteria hepatica) bereitgestellt. Anders beim HCC - hier wird der Tumor meist zum überwiegenden Teil durch die Leberarterie versorgt. Der Ansatz der Methode besteht nun darin, diesen arteriellen Blutstrom zum Tumor zu verringern, bzw. zu stoppen. Dabei wird nach einem vorher stattgefundenen ausführlichen Aufklärungsgespräch und Sichtung von diversen Laborparametern die Prozedur geplant. Im Regelfall ist ein dreitägiger stationärer Aufenthalt erforderlich. Man wird am Vortag auf die Station aufgenommen und es wird Blut abgenommen. Am Eingriffstag ist eine Nahrungskarenz bis nach der Intervention erforderlich. Die Leistenregion muss vorab rasiert werden, um keine Angriffpunkte für eine Infektion zu bieten. Im Angiographieraum wird nach steriler Abdeckung/Waschung der Leiste eine lokale Betäubung der Region durchgeführt und mit einer dünnen Nadel die Leistenschlagader punktiert. Über die Nadel wird ein dünner Draht eingeführt und über diesen wiederum ein Plastikschlauch mit Ventil (Schleuse) eingebracht. Über diesen Zugang können dann diverse Plastikschläuche (Katheter) und Führungsdrähte geschoben werden. Es wird gezielt die Leberarterie sondiert und hiernach mit einem noch feineren Katheter das tumorzuführende Gefäß. Über diesen Schlauch werden dann feinste kalibrierte Partikel (0,070 mm im Durchmesser) eingespritzt, die vorab mit einem Chemotherapeutikum beladen worden sind (Drug-Eluting Beads - TACE = DEB-TACE). Auf diese Weise wird ein doppelter Ansatzpunkt für die Therapie verwendet:
1. Durch die Mikrokügelchen wird das tumorzuführende Gefäß verschlossen und der Tumor seiner Hauptnahrungsquelle beraubt.
2. Das Chemotherapeutikum wird auf den Kügelchen ganz nah an bzw. in den Tumor eingebracht und kann dort seine volle Wirkung entfalten. Im Gegensatz zur konventionell über die Vene verabreichte Chemotherapie halten sich die Nebenwirkungen auf den Körperkreislauf bei der DEB-TACE in engen Grenzen.
Abschließend werden die Schleuse und der Katheter entfernt und die Punktionsstelle in der Leiste mit einem kleinen Pfropfen verschlossen.
Bei unkompliziertem Verlauf können Sie am darauffolgenden Tag unser Krankenhaus wieder verlassen.
Ca. 4-6 Wochen nach der Behandlung sollte eine Kontrolle mittels Computertomographie oder Magnetresonanztomographie erfolgen um bei eventuell noch vorhandenen Tumorresten eine Wiederholung der Behandlung zu planen.
57-jähriger Patient mit 2 HCC-Herden vor und nach Embolisation