Universitätsklinik für Neurochirurgie
Christian-Doppler-Klinik
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Univ.-Prof. Dr. Peter A. Winkler
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In der großen Palette von Behandlungsverfahren gegen Schmerzen nehmen neurochirurgische Eingriffe eine Sonderrolle ein. Nur für einen ganz geringen Prozentsatz aller möglichen Formen von Schmerzen und erst nach Ausschöpfung aller anderen Behandlungsverfahren, werden neurochirurgische Operationen zur Schmerzbehandlung angewandt. Aus der großen Zahl selten angewandter chirurgischer schmerzbehandelnder Operationen sei jenes Leiden herausgegriffen, bei dem die neurochirurgische Behandlung zunehmend an Bedeutung und Anwendungsfrequenz gewinnt:
Die neurochirurgische Behandlung der Trigeminusneuralgie:
Grundsätzlich ist nur die sogenannte „echte“ Trigeminusneuralgie für eine neurochirurgische Behandlung geeignet, andere Formen des Gesichtsschmerzes sprechen auf neurochirurgische Maßnahmen schlecht oder gar nicht an. Für die Neuralgie des Nervus trigeminus gibt es zwei Eingriffsgruppen. Es sind dies erstens Eingriffe am Ganglion Gasseri, einer Umschaltstelle im Verlaufe des Nervus trigeminus, wo sich dieser in die drei das Gesicht versorgende Äste teilt und zweitens Eingriffe im Kleinhirnbrückenwinkel, das heißt an jener Stelle, wo der Nervus trigeminus den Hirnstamm verlässt.
Eingriffe am Ganglion Gasseri können mikrochirurgisch nach Craniotomie oder häufiger durch Punktion des Ganglion von außen erfolgen. Dabei wird das Ganglion in Kurznarkose mit einer feinen Kanüle über die Wangenhaut punktiert. Danach kann das Ganglion durch Hitze oder Alkohol verödet oder mittels Ballon komprimiert werden. Während diese Eingriffe in den allermeisten Fällen nicht „kausal“ sind, das heißt, die Ursache des Trigeminusschmerzes nicht bekämpfen, kann mit der mikrochirurgischen Operation im Kleinhirnbrückenwinkel in den meisten Fällen die Ursache des Trigeminusschmerzes ausgeschaltet werden. Häufig lässt sich hier eine kleine Arterie finden, die dem Nervus trigeminus anliegt und durch ihre Pulsation die Trigeminusneuralgie aufrecht hält. In diesen Fällen wird ein kleines weiches Kunststoff-Polster zwischen die Arterie und den Nervus trigeminus geschoben, womit die Neuralgie in den allermeisten Fällen beherrscht ist.
Die Skizze zeigt die Berührung zwischen Arterie und Trigeminusnerv
Andere Verfahren neurochirurgischer Schmerzbehandlung sind Operationen am Rückenmark wie die Chordotomie (eine Durchtrennung schmerzleitender Bahnen), Eingriffe an den Hinterwurzeleintritten des Rückenmarks oder Eingriffe am Gehirn aus dem Bereich der stereotaktischen Neurochirurgie.