Universitätsklinik für Neurochirurgie
Christian-Doppler-Klinik
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Univ.-Prof. Dr. Peter A. Winkler
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Zu den häufigsten Erkrankungen peripherer Nerven zählen tumoröse Veränderungen, Kompressionssyndrome und Verletzungen. Da mit peripheren Nerven die Nerven im ganzen Körper gemeint sind, erfolgt die chirurgische Behandlung dieser Erkrankungen nicht nur durch den Neurochirurgen, sondern auch durch Plastische Chirurgen, Unfallchirurgen, Handchirurgen und andere.
Tumoröse Veränderungen an peripheren Nerven können durch Schmerzen oder Gefühlsstörungen, motorische Ausfälle (Lähmungen) oder dadurch erkennbar werden, dass die tumoröse Schwellung der oberflächlichen Nerven unter der Haut tastbar wird. Wichtig ist, dass die Beziehung des Tumors zum Nerven frühzeitig erkannt wird und der Patient zur Operation solcher Tumore in sachkundige Hände gerät. Die Operation dieser Tumore erfolgt durch Mikrochirurgie mit dem Bestreben größtmöglichen Erhaltes der Nervenfunktion. Das Ausmaß der möglichen Erhaltung der Nervenfunktion wird davon abhängen, wie weit die Nervenfasern in die Struktur des Tumors involviert waren. Unter Umständen wird es erforderlich sein, zur Schonung der Nervenfunktion einen Teil des Tumors zu belassen.
Zu den häufigen Kompressionssyndromen peripherer Nerven zählt das sogenannte „Karpaltunnelsyndrom“. Die Natur dieser Erkrankung ist eine Verdickung eines sehnigen Bandes an der Vorderseite des Handgelenkes, wodurch es zu einer Einengung des Kanals kommt, durch den der mittlere Handnerv (Nervus medianus) hindurchtritt. Für diese Erkrankung typische Beschwerden sind meist nachts auftretende schmerzhafte Gefühlsstörungen im Daumen, Zeige- und Mittelfinger der betroffenen Hand. Bei längerem Bestehen der Erkrankung kommt es zur Schwäche, vor allem des Daumens, und schließlich zu einem Muskelschwund am Daumenballen. Elektrische Untersuchungen am Nervus medianus können die gestellte Diagnose weiter untermauern. Die operative Behandlung dieser Erkrankung besteht in einer Spaltung des verdickten Bandes und Freilegung des Nerven durch Mikrochirurgie. Der Eingriff erfolgt meist in örtlicher Betäubung.
(aus H. Assmus, Nervenkompressionssyndrome, Steinkopfverlag, Heidelberg)
Seltenere Kompressionssyndrome sind das des Nervus ulnaris an der Innenseite des Ellbogens oder das „Tarsaltunnelsyndrom“ an der Fußsohle. Bei all diesen Erkrankungen besteht nach Sicherung der Diagnose der Eingriff in einer Freilegung und Entlastung des komprimierten Nerven.
Die Versorgung von Schnittverletzungen peripherer Nerven erfolgt durch die Unfallchirurgischen Einrichtungen. Hierzu zählt auch die Wiederherstellungschirurgie abgetrennter Gliedmaßen.